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Motorsägenkurse für Landschaftsgärtner
Anlage 3
Aufbaukurs zum Grundkurs Motorsäge im Gartenbau zur Erreichung der Fachkunde AS Baum I
Bei diesem Aufbaukurs soll, ergänzend zu dem „Grundkurs Motorsäge im Gartenbau“, die zur Durchführung von gefährlichen Baumarbeiten mit der Motorsäge erforderliche weitergehende Fachkunde vermittelt werden.
Der Aufbaukurs muss innerhalb von 15 Monaten nach Teilnahme am Grundkurs absolviert werden.
Lehrgangsschwerpunkte sind:
– Zusammenfassende Wiederholung der Inhalte des Grundkurses Motorsäge
– Umgang mit der Motorsäge und anderem Hilfsgerät
– Arbeitseinsätze unter Praxisbedingungen: Schneidetechnik, Fällung und Aufarbeitung
– Prüfung, um das vermittelte Wissen abzufragen und ein Zertifikat auszuhändigen
Voraussetzungen für die Teilnahme sind:
– Arbeitsmedizinische Vorsorge- und Eignungsuntersuchung
– Vollständige persönliche Schutzausrüstung für Motorsägeneinsatz
– Teilnahme am Grundkurs Motorsäge im Gartenbau
Folgende theoretische und praktische Lehrinhalte sind zu vermitteln:
Theorie (7 Unterrichtsstunden)
1. Maschinen und Geräte
1.1. Auswahl, Wartung und Pflege, bestimmungsgemäßer Einsatz
– Motorsäge
– Greifzug, Winde
– Handwerkzeuge, Hilfsgeräte, Hilfsmittel
2. Unfallverhütung
2.1. Vertiefende Betrachtung der Anforderungen der UVVen hinsichtlich der
Durchführung von gefährlichen Baumarbeiten
– Voraussetzungen, Verantwortung für die Durchführung von Motorsägearbeiten,
Pflichten der Beteiligten, Erste Hilfe, Vorsorge
– Auswahl und Einsatz von Körperschutzmitteln
– Gefahrenbereiche, Baustellenabsicherung
– Maschinen- und Geräteeinsatz
– Sicherer, sach- und fachgerechter Einsatz von Aufstiegsmitteln und -techniken
– Einsatz von Winden und Greifzügen
– Erstellen von Gefährdungsbeurteilung und Betriebsanweisungen
– Baumsicherheitsbeurteilung
2.2 Arbeitstechniken:
– Fälltechniken für normal gewachsene Bäume über 20 cm BHD,
Vor-, Rück- und Seitenhänger,
– überstarke Bäume
– Aufarbeitungstechniken
3. Wartung und Pflege der Motorsäge, Handgeräte, Hilfsgeräte, Hilfsmittel
Prüfung und Erhalt des betriebssicheren Zustandes der Maschinen, Geräte und Handwerkzeuge
Praxis (16 Unterrichtsstunden)
4. Motorsägeneinsatz in der Praxis
4.1 Arbeitsvorbereitung, Ermittlung der Einsatzbedingungen
– Baumsicherheitsbeurteilung
– Gefahrenbereich, Fallbereich, Fällbereich festlegen
– Sicherungsmaßnahmen / Baustellenabsicherung
– Maschinen- und Gerätebereitstellung entsprechend der Arbeitsaufgabe
– Personaleinsatz, Weisungsbefugnis, Verantwortung vor Ort
– Geräte und deren Einsatzmöglichkeiten und -grenzen
– Gefährdungsbeurteilung und Betriebsanweisung umsetzen
– Situationsspezifische Auswahl geeigneter Maschinen und Geräte
4.2 Fällung und Aufarbeitung am Boden
– Fällung von Bäumen über 20 cm BHD, Vor-, Rück- und Seitenhänger, überstarker Stamm
– Aufarbeitungstechniken
– Berücksichtigung auftretender Spannungsverhältnisse
– Einsatz von Greifzug, Winde
– Zufallbringen von Hängern
Insgesamt: 23 Unterrichtsstunden
Pro Ausbilder dürfen im Praxisteil nicht mehr als 6 Personen ausgebildet werden.
Abschlussprüfung
Die Prüfung besteht aus einem praktischen und theoretischen Teil.
Praktische Prüfung
Schneiden von Fallkerbdach und Fallkerbsohle und Bruchleiste, z.B. am Fälltrainer
Theoretische Prüfung
15 Fragen aus einem Fragenkatalog von 60 Fragen sind von der Schulungsstätte zustellen und vom Teilnehmer zu beantworten. Bei Erreichen von 50 % der erreichbaren Punktzahl gilt die Prüfung als bestanden.
Stichprobenartige Beteiligung einer Aufsichtsperson der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau.
Die Gesamtstundenzahl für den Aufbaukurs beträgt 23 Unterrichtseinheiten, die gleichmäßig über drei zusammenhängende Lehrgangstage zu verteilen sind. Die Inhalte müssen praxisgerecht vermittelt werden.
Aus dem ausgestellten Zertifikat muss klar hervorgehen, dass es sich bei den erlangten Kenntnissen und Fertigkeiten um die Fachkunde für gefährliche Baumarbeiten nach VSG 4.2 § DA 2 i. V. m. Anlage 3 handelt.